
Spaß an Tierwissen
Ich bin leidenschaftliche Tierbeobachterin, Texterin und Malerin. Schon nach dem Abitur schwankte ich zwischen einer Kunstschule und dem Biologiestudium. Die Naturfaszination, die sich nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Kenia noch verdoppelt hatte, brachte mich schließlich doch zum Bio-Studium. Im Studium und auch nach meinem Diplom mit den Schwerpunkten Naturschutz und Tierverhaltensforschung, trieb mich der Gedanke an, Menschen für Natur und Tiere zu begeistern, um auf diese Weise einen Beitrag für ihren Schutz zu leisten. Dieses Motiv brachte mich über die Mitarbeit in einer NGO und einem Naturmuseum zum Fernsehen. Auch als Autorin von populärwissenschaftlichen Filmbeiträgen verfolgte ich stets mein Ziel, Menschen für komplexe, naturwissenschaftliche Themen zu begeistern. Ob Feldforschung, Text oder Film – gerade die Mischung aus Kunst, Natur und Wissen finde ich so reizvoll. Wildartig bildet meine Schnittmenge und richtet sich an Klein und Groß.

Von den Affen zu den Wildkatzen
Dieses Foto von einem roten Uakari, der mich laust, zählt zu meinen liebsten Schnappschüssen und einer der witzigsten Erinnerungen an meine Zeit als Affenforscherin. Jane Goodall vor Augen, startete ich 2005 mein Biologiestudium in Göttingen. Der Grund: das Deutsche Primatenzentrum (DPZ). Dass vorerst jede Menge Mathe, Chemie und Physik zwischen mir und meiner Karriere als Affenforscherin lagen, war mir damals nicht bewusst. Dennoch habe ich es, dank meiner bis heute engen Freundinnen und Forscherkolleginnen, geschafft. Ab de Hauptstudium erforschten wir tatsächlich halb wilde und wilde Affen. Nach unglaublich spannenden Studien an halbfreien Berberaffen in Parks am Bodensee und im französischen Rocamadour folgte der Höhepunkt: eine mehrwöchige Expedition in den peruanischen Regenwald. Auf der Spur von Braunrückentamarinen lernten wir wie wunderbar, aber auch wie speziell und exotisch das Affenforscher-Leben tatsächlich ist. Drumherum strickten Andrea, Karina und Ich uns noch eine legendäre Südamerika-Tour über Nordperu, Lima und Venezuela. Das Äffchenbild entstand bei unserer Ankunft in der Regenwald-Stadt Iquitos auf einer Schmetterlingsfarm / Wildtierauffangstation , geführt von einer Schweizerin. Neben Kapuzineraffen mit Taschendiebkarriere, lebten dort sogar Panther und Krokodile. Der kleine Uakari auf dem Foto ist; war frei und kam immer mal vorbei, um den Touristen Hallo zu sagen. Er war sehr konzentriert bei der Sache. Bis auf das Ziepen ab und an war das Gefühl der kleinen Händchen auf der Kopfhaut sehr angenehm. Er hat meine Haare regelrecht durchgekämmt.
Diese Erfahrungen waren einmalig und unvergesslich. Aber ich merkte, dass ich nicht der Typ bin jedes Jahr viele Wochen und Monate viel allein zu sein, in anderen Welten, weit weg von den eigenen Leuten, der Familie und Kultur. Das war der Grund, warum ich mich schließlich auf heimische Wildtiere wie Wildkatze und Wolf spezialisierte.